Eine Woche mit dem CD Sommerticket durch Tschechien. Es galt möglichst viele bisher nicht genutzte Strecken zu bereisen. Startpunkt war in diesem Jahr Usti nad Labem. Zielort war Pardubice. Natürlich nicht auf dem direkten Weg, denn das wäre ja langweilig. Die Route verlief wie folgt:
Usti n.L. hl.n. ab: 06.58 Uhr Os 6804 (CD)
Usti n.L. zapad an: 07.00 Uhr
Usti n.L. zapad ab: 08.03 Uhr Os 6407 (CD)
Všetaty an: 09.18 Uhr
Všetaty ab: 09.50 Uhr R 1275 (KZC) historischer Zug / T10
Mlada Boleslav an: 10.17 Uhr
Mlada Boleslav ab: 10.40 Uhr Os 8518 (CD)
Libuň an: 11.48 Uhr
Libuň ab: 11.52 Uhr Os 5552 (CD)
Turnov an: 12.25 Uhr
Turnov ab: 13.27 Uhr Os 9569 (CD)
Mlada Boleslav an: 14.10 Uhr
Mlada Boleslav ab: 14.36 Uhr Os 8557 (CD)
Mělník an: 16.04 Uhr
Mělník ab: 16.11 Uhr Os 9533 (CD) unterwegs in Neratovice außerplanmäßiger Fahrzeugwechsel von 854+Beiwagen auf Solo-810
Praha hl.n. an: 17.21 Uhr
Praha hl.n. ab: 17.44 Uhr EC 283 (CD) tschechischer Speisewagen
Pardubice hl.n. an: 18.39 Uhr
Bis auf die Fahrt von Všetaty nach Mlada Boleslav waren alle Fahrten mit dem CD-Fahrschein abgedeckt. Die fehlende Fahrkarte wurde mit der PID Litacka-App gekauft und kostete lediglich 40 CZK.
Von Usti nad Labem hl.n. nach Usti nad Labem zapad hätte ich zwar laufen können, doch erstens war das Wetter morgens noch doof, zweitens ich noch etwas müde und drittens die Fahrt ja eh bezahlt. 😉 So fuhr ich halt eine Station mit dem RegioPanter.
Nach einem einstündigen Aufenthalt, währenddessen nicht viel passierte, brachte mich dann die 162 mit ihrem Wendezug nach Všetaty. Während der Fahrt wurde das Wetter Stück für Stück besser. Von dem regnerischen Start in den Tag war bald nichts mehr zu spüren.
In Všetaty verließen doch einige den Zug. Kurz danach fuhr ein Zug ein, den ich erst bereits für meinen hielt, doch es gab einen weiteren Zug mit einer T478. Der fuhr aber nicht nach Mlada Boleslav. Umso besser, konnte ich so doch dadurch gleich zwei Züge mit historischen Fahrzeuggarnituren fotografieren.
Pünktlich kam dann 20 Minuten später auch mein Zug. Schon spannend, von Familien auf Ausflugstour, über zum Einkaufen fahrende Einheimische, bis zu Businesstypen mit Macbook sah man hier alles im Zug. Nur Eisenbahnfans irgendwie nicht.
Mlada Boleslav ist einer dieser „Hauptbahnhöfe“, deren eigentliche Aufgabe nur dem Umstieg der Reisenden in andere Züge ist. Wer direkt in den Ort möchte, fährt bis Mlada Boleslav mesto. Dafür gabs hier einiges zu sehen, denn neben den Reisezügen von CD, KZC und Arriva, konnte man hier auch noch Spuren des Güterverkehrs entdecken, der hier auch noch stattfindet.
Mit einer Regionova ging es weiter nach Libun.
Auf dem Weg dahin kreuzten wir in Mladějov mit einem Sonderzug auf der Fahrt von Jicin nach Dètenice.
In Libun galt es dann die richtige Regionova zu finden, die mich nach Turnov bringen sollte. Beinahe wäre ich in die falsche eingestiegen und nicht nur ich!
Auf dem Weg nach Turnov überholten wir in Karlovice noch einen Dampfzug. Der sollte, wie ich später sah, auch nach Turnov fahren.
Dort angekommen, ging es erst einmal in das asiatische Bistro im Bahnhof etwas essen. Inzwischen war der Dampfzug angekommen, dessen Wagenpark ich noch fotografieren konnte. Die Lok war zum Restaurieren ins nahe Betriebswerk gefahren. Sie sollte später noch einen Sonderzug fahren.
Nach einem Treffen zahlreicher Regionalzüge in Turnov ging es dann in einer Regionova wieder nach Mlada Boleslav hl.n.
Bei der Ausfahrt aus Turnov konnte ich dann den „Würstchenkessel“, die Dampflok des Sonderzuges fotografieren. Man machte sich gerade bereit wieder zum Bahnhof zu fahren um den nächsten Zug zu bespannen.
Auf der Fahrt nach Mlada Boleslav gabs noch eine Zugkreuzung mit einer anderen Regionova.
In Mlada Boleslav war dann wieder etwas Zeit den regen Verkehr zu beobachten.
Dann ging es weiter nach Melnik. Um auf diese Strecke zu gelangen, ist eine Sägefahrt nötig. Heißt: der Zug fährt auf einer Strecke bis hinter eine Weiche, wartet dort und nach dem Stellen der Weiche fährt er in die Gegenrichtung auf die eigentliche Strecke. Diese Strecke empfand ich landschaftlich auch als sehr schön. In Mseno stand der Zug mit der T478, den ich morgens in Vsetaty gesehen hatte. Dafür ergab sich hier bei der Vorbeifahrt das bessere Fotomotiv. Das Foto dazu ist ganz oben zu sehen.
Pünktlich wurde Melnik erreicht und dort stand auch bereits die Garnitur, die mich nach Praha bringen sollte. Dachte ich. Und vermutlich auch alle anderen im Zug.
In Neratovice war aber Schluss. Warum auch immer, stand hier ein Umstieg an. Die Fahrgäste, die sich bisher in einem 854 samt zusätzlichen Reisezugwagen verteilten, durften sich jetzt in eine einzelne Brotbüchse quetschen und damit nach Praha fahren. Bequem ist sicherlich anders. Nicht nur, daß alle Sitzplätze belegt waren, auch mussten viele Reisende in der Hitze stehen. Umfallen war nur schwer möglich. Interessant auch, daß es trotzdem noch welche schafften ihre Fahrräder mit in den kleinen Triebwagen zu bekommen. Zwar gab es unterwegs den einen oder anderen Fahrgastwechsel, aber letztlich fuhren die meisten dennoch bis zur Endstation mit.
Zuletzt stand dann die Fahrt in einem EuroCity bis nach Pardubice an. Eigentlich hätte dort ein slowakischer Speisewagen eingereiht sein sollen, doch ein tschechischer Wagen stellte die Realität dar. Geschirr gab es leider nur in der Einwegversion, das Essen schmeckte trotzdem.
Pünktlich wurde Pardubice erreicht, wo ich nach dem Checkin im Hotel nur noch fix paar alkoholfreie Getränke kaufte und dann der Tag für mich bereits endete.
Fazit des ersten Tages dieser Tour: Auch in Tschechien verläuft nicht alles nach Plan.