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Mit der Eisenbahn #RundumdenHarz

Zugkreuzung in Salzgitter-Ringelheim

Ehrlich, die Harzumrundung mit der Bahn hatten wir bei meinem damaligen Eisenbahnverein bereits in den 90ern des letzten Jahrtausends im Gespräch, aber irgendwie nie umgesetzt. Also habe ich das jetzt gleich mal nachgeholt. Die Fahrzeiten sind stimmig, die Fahrzeuge modern und das Wetter passte auch.

Los ging es morgens um 8.26 Uhr mit dem RE in Richtung Erfurt. Seit Fahrplanwechsel im Dezember 2018 kommen auf der Strecke Lint 41 von Abellio Rail Mitteldeutschland zum Einsatz. Die Fahrzeuge sind mit Klimaanlage, Steckdosen, WLAN und sehr bequemen Sitzen ausgestattet. So macht Bahn fahren wirklich Spaß. Pünktlich verließen wir Magdeburg Hbf und es ging auf bereits unzählige von mir befahrenen Gleisen nach Sangerhausen. Ankunft mit +2, aber der Anschluß nach Nordhausen war damit nicht gefährdet. Nur warum der RE nach Erfurt abfährt bevor der Zug aus Halle ankommt, erschließt sich mir nicht. Eine Möglichkeit zum Fahrgastwechsel in Richtung Erfurt würde vermutlich beiden Zügen zusätzliche Fahrgäste bringen.

Wie auch immer, ich bestieg den ebenfalls von Abellio gestellten „Hamster“ in Richtung Kassel-Wilhelmshöhe und so ging es zwischen Harz und Kyffhäuser entlang nach Nordhausen. Die Fahrt verlief ereignislos und auch in Nordhausen war der Zug pünktlich. Hätte ich übrigens vorgehabt mit der Harzer Schmalspurbahn weiter in Richtung Brocken fahren zu wollen, ich hätte den Zug nicht geschafft. Während der Regionalexpress aus Sangerhausen planmäßig 10.24 Uhr in Nordhausen ankommt, ist die Abfahrtszeit des Schmalspurzuges vom nebenan befindlichen Bahnhof Nordhausen Nord auf 10.24 Uhr angesetzt.

Ich weiß nicht wer bei der HSB den Fahrplan entwirft, aber anscheinend niemand, der davon ausgeht etwaige Fahrgäste des Schmalspurzuges könnten mit der Eisenbahn anreisen wollen. Falls also das nächste Mal bei der Harzer Schmalspurbahn über zu wenig Fahrgäste gejammert wird, es könnte am eigenen Fahrplan liegen.

Genug gegrummelt, denn ich wollte ja eh nicht mitfahren. Stattdessen bestieg ich einen Lint von DB Regio, der mit Göttingen ausgeschildert war. In selbigem fuhr ich dann bis Herzberg (Harz). Unterwegs gab es noch eine Zugkreuzung in Ellrich. Der Gegenzug hielt genau so, daß sich die beiden Triebfahrzeugführer aus dem Fenster guckend noch unterhalten konnten. Weiter ging es dann bis Herzberg (Harz), wo ich den Lint verließ. Die Strecke ist übrigens noch mit Formsignalen ausgestattet. Mal schauen wann hier der Umbau auf Lichtsignale erfolgt.

Auch in Herzberg (Harz) wartete ein Lint von DB Regio auf mich zur Weiterfahrt nach Salzgitter-Ringelheim. Unterwegs gab es auch wieder Zugkreuzungen und auch diese Strecke ist noch mit Formsignalen ausgestattet. Vom Pflegezustand her, besonders außen, waren die DB Lint an diesem Tage die ungepflegtesten Fahrzeuge: verschmutzt und der die Lackfolierung platzte teilweise auch bereits ab. Aber: auch diese beiden Züge ab Nordhausen bzw. Herzberg (Harz) waren auf die Minute pünktlich.

In Salzgitter-Ringelheim hatte ich dann den nächsten Lint, dieses Mal von erixx. Der war auch pünktlich und brachte mich in kurzer Fahrt nach Goslar.

In Goslar sollte dann bereits der letzte Umstieg des Tages erfolgen und wieder wartete ein Lint auf mich, dieses Mal von Abellio Rail Mitteldeutschland. Der fuhr direkt bis Magdeburg Hbf durch. Doch schon kurz hinter Goslar, in Oker, kam es zu einem nicht geplanten Zwischenstop, da ein verspäteter erixx erst noch durchgelassen werden musste. Danach ging es dann über Ilsenburg, Wernigerode und Halberstadt zurück nach Magdeburg, wo ich mit drei Minuten Verspätung ankam, die man also getrost verschmerzen konnte.

Fazit: auch wenn bis auf den einen Hamster nur Lint-Triebwagen genutzt wurden, gab es doch eine gewisse Vielfalt, begründet durch die verschiedenen Ausstattungen der Fahrzeuge. An die nagelneuen Lint 41 von Abellio kam natürlich niemand ran. Pünktlich war praktisch auch alles und auch kürzere Umstiegszeiten im einstelligen Minutenbereich stellten kein Problem dar.

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