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Mit dem Schienenbus über die Krebsbachtalbahn

VT 798 in Neckarbischofsheim Nord

VT 798 in Neckarbischofsheim Nord

Krebsbachtalbahn. Nie gehört? Nicht schlimm, denn die Strecke ist wirklich recht unbekannt und führt von Neckarbischofsheim Nord nach Hüffenhardt. Beides sind keine Orte, die man unbedingt kennen muß. Dennoch ist die Krebsbachtalbahn einen Ausflug wert. Die Strecke wird nur noch noch saisonal an Sonntagen betrieben. 17 km schlängelt sich diese Nebenbahn, durch teils enge Kurven und schmale Ortsdurchfahrten, teils durch ansprechende Hügellandschaft umher.

Das Besondere daran, neben dem stark eingeschränkten Verkehr, ist der Fahrzeugpark, der hier zum Einsatz kommt. DB Regio hat den Förderverein Krebsbachtalbahn mit der Durchführung der Fahrten als Subunternehmer beauftragt, die einen alten Uerdinger Schienenbus der Baureihe 798 einsetzen. Bei Bedarf wird der Triebwagen durch einen passenden Steuerwagen verstärkt. Das dürfte eines der ältesten Eisenbahnfahrzeuge sein, das im regelspurigen Schienenpersonennahverkehr in Deutschland zum Einsatz kommt.

In Neckarbischofsheim Nord besteht Anschluss an die S51 Heidelberg – Aglasterhausen, die den geneigten Bahnfahrer hierher bzw. auch wieder weg bringt. Das ist ein Zeitensprung: auf der einen Seite die ganz modernen Triebzüge der Bauart Siemens Mireo auf der S-Bahn-Strecke, auf der anderen Seite der alte Schienenbus aus Uerdingen.

Und noch etwas ist anders: im Schienenbus kann man sogar Getränke beim Schaffner kaufen, ein Kühlschrank mit alkoholfreien und alkoholischen Getränken ist vorhanden. Hier ist nur Barzahlung möglich.

Auf der Strecke gelten alle regulären Fahrscheine, egal ob Bahncard 100 oder 9€-Ticket: einfach einsteigen, mitfahren und sich in eine andere Zeit versetzen lassen. Die Fahrt auf der 17 km langen Strecke dauert eine halbe Stunde je Richtung.

Die langfristige Zukunft der Strecke ist nicht wirklich zu hundert Prozent gesichert. Eine Verlängerung der Strecke nach Bad Rappenau stand auf dem Plan, doch die lokalen Gemeinderäte sprachen sich dagegen aus. Ob das nun das letzte Wort in der Angelegenheit sei, ist aber noch offen. Es bleibt der Strecke zu wünschen, daß sie noch möglichst lange existiert und Menschen befördert, vielleicht sogar mal wieder täglich.

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